Die Stadtkapelle möchte viel erreichen

Am Samstag, den 1. April eröffnete die Stadtkapelle Nürtingen e.V. mit dem 10. Concerto Primo ihre musikalische Saison 2017.

Für das anspruchsvolle und zugleich unterhaltsame musikalische Programm des hervorragend besuchten Jubiläumskonzerts sorgten an diesem Abend alle drei Orchester der Stadtkapelle unter der Leitung von Herward Heidinger.

Den Anfang machte das prämierte Jugendblasorchester mit der mächtigen “Phönix Overture” von Benjamin Yeo. Nicht minder beeindruckt waren die zahlreichen Zuhörer von “1812 1/2”, eine Parodie der berühmten Ouvertüre 1812 von Tschaikowsky, die anspruchsvolle Blasmusik mit humoristischen Talenten von Jugendblasorchester und Dirigent in Einklang brachte. Gleich vier herausragende Musiker durften sich bei „Dixie-Time“ als Solisten beweisen. Eva Gutenkunst (Klarinette), Daniel Pahlke (Trompete), Felix Gutenkunst (Tenor Saxophon) und Sebastian Fath (Posaune) entführten das Publikum in die Südstaaten der 20er Jahre. Das im Anschluss aufspielende Vororchester – die jüngsten Musiker der Stadtkapelle – konnte den vollen Konzertsaal mit den Titeln Irish Dream und Korobushka in seinen Bann ziehen. Flotte Rhythmen, harmonische Klänge und eine bereits beachtliche Stilbreite zeugen von der hervorragenden musikalischen Ausbildung der Kleinsten. Für die Zugaben der ersten Konzert Hälfte versammelten sich die rund 60 Jungmusiker von Vororchester und Jugendblasorchester gemeinsam auf der Bühne. “Final Countdown“, ein Arrangement des Welthits von Europe sowie der verdient langanhaltende Publikumsjubel läuteten die Pause ein.

Das Große Blasorchester der Stadtkapelle Nürtingen startete mit dem monumentalen Orchesterwerk „Noahs Arche“ von Bert Appermont. Dieses 10 minütige Höchststufen-Stück handelt von der biblischen Geschichte, in welcher Noah eine Arche baut, um zusammen mit den Tieren der Sintflut zu entkommen. Die vier Teile des Werkes eigneten sich außerordentlich gut, um den Menschen im Saal einen Einblick in den beeindruckenden aktuellen Leistungsstand des Orchesters zu geben. Auch die Botschaft dahinter wurde klar: Die Stadtkapelle möchte in den nächsten Jahren viel erreichen! Mit „Mr. Petz“ von Josef Pecsi wurde dem Publikum ein wahrer und rarer Leckerbissen präsentiert. Adrian Hörner brillierte als Solist in dem für Fagott und Blasorchester komponierten Werk. Durch die musikalische Vernetzung von A spoonful of sugar, I love to laugh, Sand Dance, Jolly ‘oliday, let’s go fly a kite und selbstverständlich Supercalifragilisticexpialidocius war das klassische Musical „Mary Poppins“ von Richard Sherman vertreten. Die abwechslungsreiche und fröhliche Natur dieses Werkes zauberte dem Publikum ein breites Lächeln aufs Gesicht. Zum offiziellen Ende eines tollen Konzertabends erfolgte mit „The Jackson Five“ noch ein Abstecher in die Welt des Souls der 70er. Der japanische Arrangeur Takashi Hoshide wählte für sein Medley die eingängigen Songs I’ll Be There, I Want you Back, ABC und Never Can Say Goodbye. Dem andauernden und nicht verstummen wollenden Applaus geschuldet, verabschiedete sich die Stadtkapelle mit zwei weiteren Zugaben.